Montag, 13. Januar 2014
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WELTBILD: Einst Vorzeigeunternehmen der katholischen Kirche und Europas größter Buchversender. 2014 die spektakuläre Pleite. Dann übernahm der Milliardär Walter Dröge das Ruder und fuhr mit der verbliebenen Belegschaft Schlitten. Hunderte weitere KollegInnen verloren ihren Job und ständig wechselnde Geschäftsführer verstrickten sich in eine Dauerfehde mit dem Betriebsrat. Seit März 2019 ist es wieder ruhiger. Das Unternehmen ist stabil, GF und BR bemühen sich um eine konstruktive Zusammenarbeit.
in der Süddeutschen steht noch was Witziges:
AntwortenLöschenhttp://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verlag-in-der-krise-kirche-wehrt-sich-gegen-kritik-nach-weltbild-insolvenz-1.1861278
"Uns war auch klar, dass Bischöfe keine Unternehmer sein können." So Bischof Marx.
Wie bitte? Und wer ist der größte Sozialunternehmer? Wer besitzt Banken? Wer handelt mit Aktien und Immobilien? Kindergärten und Schulen sind im Besitz der Kirche. Wenn sich´s nicht lohnen würde, würden es die Kirchenfürsten aufgeben - wie Weltbild.
Oh und nochwas: Es müssten einige Häuptlinge den Mut haben, ihren Hut zu nehmen und Platz für neue Köpfe zu machen!
AntwortenLöschenUnd man braucht dringend einen mutigen Investor, der noch Potential in der Marke WB sieht.
Mal sehen...
Bischof Marx bringt noch zwei andere Argumente, warum Weltbild nicht zu retten war:
AntwortenLöschenDie Digitalisierung sei schuld. Kann er bitte mal erklären, wie die Digitalisierung schuld sein soll, wenn Weltbild mit Thalia, dem Club und T-Online das einzige europäische Unternehmen war, das eine echte Alternative zum Kindle auf den Markt gebracht hat? Kann er dann erklären, warum wir in den E-Book-Verkäufen seit Jahren hohe zweistellige, in manchen Monaten dreistellige Steigerungsraten hatten?
Weiter sagt er, er habe eine Verantwortung den Kirchensteuerzahlern gegenüber: Mutig von ihm wäre, diese seine Kirchensteuerzahler zu fragen, ob sie lieber 31 Mio. Euro für eine Limburger Bischofsresidenz, 100 Mio. für ein Münchener Ordinariat im teuersten Münchener Innenstadtbereich oder 65 oder 135 oder 190 Mio. Euro (diese Summen werden in der Weltbild-Diskussion genannt, wobei ich nicht weiß, was stimmt) zahlen wollen, um die Arbeitsplätze von mehrerer Tausend Mitarbeitern zu retten.
Ist doch klar dass die Digitalisierung schuld ist. Hätt´s die nicht gegeben hätte man auch keinen Umstieg verpennen können...
LöschenUnsinn, wir haben doch nichts verpennt.
LöschenWir haben zuviel Geld für Lagererweiterungen und für SAP ausgegeben, uns drei Jahre nur noch mit SAP statt mit den Kunden beschäftigt und einen altersstarrsinnigen Geschäftsführer, der offensichtlich nur Duckmäuser unter sich zugelassen hat und meint, alles mit Gewalt durchsetzen zu müssen, siehe CCC und Erpressung der Bischöfe letzte Woche.
War übrigens clever von Klaus Driever, Ende 2012 den Kahn zu verlassen... der wusste vermutlich schon, warum ;)
LöschenNeben der negativen Presse ("Pornoskandal"-Resultat = strenggläubige Katholiken meiden WB, Kirchenhasser erfahren dass WB zur Kirche gehört und meiden WB ebenfalls) war es doch hauptsächlich der Traum, endlich zu Amazon aufschließen zu wollen und das Sortiment um jede Menge Schrott zu erweitern, den man z.B. bei eBay meistens für weniger Geld bekommt.
Die ES9000 war veraltet, aber der Umstieg auf SAP auch keine echte Lösung und sehr teuer.
Viele andere Praxisprobleme (Prime Mail!), die eher für Kundenabwanderung statt Zufriedenheit gesorgt haben und fragwürdige Aktionen mit hohem Retourenaufkommen ("jede 24. Bestellung gratis") haben sicher ebenfalls ihren Anteil an der jetzigen Lage. Aber auf die Leute aus dem Alltagsgeschäft wollte in der GF eben niemand hören.
Wäre ich ein Katholik, müsste ich mich in Grund und Boden schämen:
AntwortenLöschenhttp://www.b4bschwaben.de/nachrichten/augsburg_artikel,-Was-die-Weltbild-Insolvenz-fuer-Unternehmer-bedeutet-_arid,133665.html
Da liest der kapitalistische Chef einer Zeitarbeitsfirma - die Branche hat nicht den besten Ruf - den Kirchenherren die Moralleviten. Ich fass es nicht!
eigentlich ist ja nicht Herr Marx oder Herr Beer (der Münchener Kirchenmann) an dem Desaster schuld. Schuld sind die konservativen Katholiken, die uns vor Jahren in die Presse gebracht haben und für den ganzen Wirbel rund um Porno gesorgt haben. die sind jetzt ganz fein raus und die, die uns helfen wollten, stehen jetzt am pranger. hoffentlich holt sie der Teufel. Ih glabu nicht an so märchen wie hölle oder fegfeuer, aber angesichts von deren verhalten wünscht sich ein teil von mir, dass es sowas wirklich gibt und mittelalterliche bilder, in denen kardinäle und bischöfe, mönche und nonnen, frömmler und lüstlinge in der hölle am spieß braten, wahr werden
AntwortenLöschensich zurückzuziehen, nichts zu tun, die gutwilligen die kartoffeln aus dem feuer holen lassen, das ist deren sünde. Ja, dass die geschäftsführer auch fehler gemacht haben, das ist ebenfalls klar. keiner von denen hat auf die leute unten gehört. und der aufsichtsrat hat nicht reagiert und alles treiben lassen.
man wünscht sich, dass der sozialkonzern kirche endlich ganz untergeht. Oder braucht ihn noch jemand?
Also ich brauch ihn schon seit 3 Jahren nicht mehr!!! Und sich auch noch hinstellen und zu sagen, dass man nicht verkaufen kann wogegen man am Sonntag predigt, ist wohl die Oberhöhe! Jetzt tun sie nämlich genau das Gegenteil von dem was sie predigen. So von Nächstenliebe usw. Die Geschäftsführung hat mit Sicherheit auch einiges verpennt das ist klar, und ob Schltheis den Betrieb hätte umschmeißen können daran hab ich ja auch von Anfang gezweifelt. Ich denke dass beide Seiten jeweils eine Teilschuld haben, auch wenn ich überhaupt gar kein Freund der katholischen Kirche bin.
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