Freitag, 25. Mai 2018
Die Statik zielloser Bewegung
Umzüge sind nicht zwingend eine schlechte Sache. Im manchen Regionen, zu bestimmten Zeiten sind sie für gewisse Gruppen sogar der absolute Hammer. Zum Beispiel im Rheinland, im Februar ... für Narren.
Es scheint als hätte dies die rheinische Frohnatur Walter P. J. (steht das für Jeck?) Droege dazu inspiriert auch hier in Augsburg etwas derartiges zu veranstalten.
Geplant ist, durch einen riesigen Umzug alle Bereiche des Wareneinkaufs von Weltbild, der momentan auf zwei Gebäude verteilt ist, zusammenzuführen. Die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter ist beträchtlich und die Planung noch "streng geheim", eventuell auch den Entscheidungsträgern bisher noch gar nicht eingefallen.
Auf den ersten Blick mag das Vorhaben ganz sinnvoll erscheinen, Kollegen, die dasselbe tun, auch räumlich nahe beieinander zu haben. Der zweite Blick allerdings offenbart, dass die ganze Aktion außer Kosten, Arbeitszeitverlust und Stress herzlich wenig bewirken kann.
Die beiden Bereiche CM Media (Bücher, Musik, Filme) und CM Non-Media (der ganze Rest, größtenteils Importware) haben, laut Information der Kollegen, weder in den Arbeitsabläufen noch in der Sortimentsabstimmung besonders viel gemeinsam und liefen bisher auch auf die Distanz ganz geschmeidig nebeneinander her. Ob also ungeahnte Synergieeffekte dem Unternehmen Weltbild großen Nutzen bringen werden, ist mehr als fraglich.
Dazu kommt, dass die angespannte räumliche Situation ein unüberschaubares Stühlerücken auslösen wird. Es ist ja nicht so, dass die einen einfach zu den andern umziehen können, ohne, dass dafür wieder andere Mitarbeiter Platz machen müssten. Und vielleicht stellt man am Ende fest, dass die neue Ordnung bisher funktionierende Strukturen auseinander gerissen hat.
Möglich ist auch, dass nach der ganzen Reise nach Jerusalem für manche Mitarbeiter gar kein Platz mehr übrig ist ... dumm gelaufen. Das wäre aber kein Kündigungsgrund, oder?
Move and fire, aber wir wollen niemand auf dummen Gedanken bringen.
Eine derartige Aktion leuchtet in Anbetracht der noch immer sehr angespannten, wirtschaftlichen Situation wirklich nicht ein. Sinnvoll wäre das Vorhaben zu bewerkstelligen, wenn Weltbild, wie Droege angekündigt hatte, zeitnah in ein neues Gebäude umzieht, in dem alle Mitarbeiter Platz finden und die Abteilungen in einem Ruck, ohne Stress zusammen geführt werden könnten.
Wenn man es mit dem Zitat "Stillstand ist der Tod" halten möchte, ist sinnfreies Im-Kreis-Rennen zwar Bewegung, aber nichts, was einen auch nur einen Zentimeter vorwärts bringen könnte. An dieser Stelle erschließt sich auch der kryptische Titel dieser Zeilen.
Die fehlende Sinnhaftigkeit einer Idee, ist aber bei Weltbild leider schon lange kein Argument mehr, die Finger von komplettem Schwachsinn zu lassen ... der Hinweis auf den glorreichen "Umzug" unserer Logistik nach Tschechien muss an dieser Stelle nicht explizit erfolgen.
Was einem bei diesem mutmaßlich planlosen Plan am meisten erschreckt, ist die Tatsache, dass in der Vergangenheit das Endergebnis solcher Planungen, die schlimmsten Befürchtungen bei weitem übertroffen hat.
Den Kollegen läuft die Vorfreude auf den Umzug schon jetzt lauwarm den Innenschenken hinab. In diesem Senne: "Helau und Alaf!".
Schlagworte:
Umzug,
Walter Droege
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