Im Zuge der Übernahme durch die Droege Group, wurden erste Tarifverhandlungen aufgenommen. Immer wieder fallen Begriffe wie Haustarif-, Manteltarif-, Entgelttarif- und Flächentarifvertrag. Nicht jedem ist verständlich, was dahinter steckt - Zeit, Klarheit zu schaffen.
Manteltarifvertrag (MTV)
Im Manteltarifvertrag werden sonstige Arbeitsbedingungen geregelt- Hierzu gehören Arbeitszeiten und Pausen, Zeugnisse, Erholungs- und Sonderurlaub und Zuschläge.
Dabei weichen Tarif und Gesetz oft weit voneinander ab.
Leistung
|
mit Tarifvertrag
|
gesetzliche Ansprüche
|
Wochenarbeitszeit
|
37,5 Stunden/ Woche
|
48 Stunden, bis zu 60 Stunden möglich
|
Arbeitswoche
|
Montag bis Samstag
|
Montag bis Samstag
|
Urlaub
|
30 Tage (6 Wochen)
|
24 Tage (4 Wochen)
|
Urlaubsgeld
|
50 % pro Urlaubstag, insgesamt ca. 75 %
eines Monatsentgelts
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Weihnachtsgeld
|
Sonderzahlung 75 %
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Schichtzuschläge
|
25 % Nachtschicht, 50 %
Sonntagsschicht, bis zu 150 % Feiertage
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Überstundenzuschläge
|
25 % bis 50 %
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Vermögenswirksame Leistungen
|
Geregelt
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Kündigungsschutz für Ältere
|
Ab dem 50. oder dem 55. Lebensjahr
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Übernahmeanspruch
|
Je nach Branche unterschiedlich
geregelt
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Zuschläge/Übernahme für Leiharbeiter
|
Bis zu 50 % Zuschläge, Übernahme ab 24
Monaten (nicht in Tarifvertrag Buchhandel und Verlage)
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Bezahlte Freistellung
|
Bei besonderen Anlässen je nach Branche
unterschiedlich geregelt
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Entgelterhöhung
|
Wird jährlich verhandelt
|
Kein gesetzlicher Anspruch
|
Dieser ist nach Abschluss für ver.di-Mitglieder rechtsverbindlich.
Uns steht ein schwieriger Prozess bevor, da wir nicht mehr unter dem sozialen Schild der Kirche stehen und uns der gängigen Praxis großer Wirtschaftsunternehmen stellen müssen.
Um unsere Verhandlungsposition zu stärken, benötigen wir die Solidarität aller Beschäftigten. Zusammen sind wir stark und können unseren Anliegen mehr Gehör verschaffen und auf Augenhöhe mit unserem neuen Arbeitgeber Verhandlungen führen.
Heißt das, die Droege Group plant Einschnitte bei all den Punkten, die jetzt durch Tarifvertrag geregelt sind? Oder nur bei einzelnen Punkten? Könnt ihr schon etwas sagen, welchen Prozentsatz am Gehalt die Einschnitte, die vorgesehen sind, ausmachen? 10, 20 oder 30 Prozent aufs Ganze gerechnet? Ich habe auch gehört, dass es noch einmal neue Strukturen geben soll. Ist endlich geplant, den noch verbliebenen Wasserkopf in der deutschen Papier abzubauen? Und kann endlich mal die Entscheidung getroffen werden, sich auf Weltbild/Bücher zu konzentrieren und Ballast wie Kidoh und Jokers abzuwerfen?
AntwortenLöschenWenn du Gewerkschafts-Mitglied bist, hast du eine Einladung erhalten. Da werden die Mitglieder informiert.
LöschenSoll das heißen, dass die Regelungen nicht allgemeinverbindlich abgeschlossen werden? Wenn ich den Kommentar von 22.10 21:15 Uhr lese, erweckt das den Eindruck und egal, ob es stimmt oder nicht, ist es eine ärgerliche Aussage.
LöschenTarifverträge gelten für die Mitglieder der Gewerkschaft, die sie abschließt. Alle anderen Arbeitnehmer sind der Willkür des Arbeitgebers ausgeliefert. Bevor eine Gewerkschaft einen Tarifvertrag abschließt, informiert sie ihre Mitglieder und diskutiert mit ihnen, ob sie den Tarifvertrag für akzeptabel halten. Das ist fair, nicht ärgerlich.
LöschenBlöde Frage, aber :
LöschenWoher weiß denn der Arbeitgeber wer in der Gewerkschaft ist und wer nicht?
Wenn es hart auf hart kommt, muss man dem Arbeitgeber seine Mitgliedschaft offenlegen, um in den Genuss des Tarifvertrages zu kommen. Sprich: Mitgliedsausweis zeigen.
Löschen@ anonym 23:53: Das ist im Prinzip richtig - nachdem aber die Arbeitgeber normalerweise wenig Interesse daran haben dass viele/alle Mitarbeiter in der Gewerkschaft sind (z.B. wegen der Streikbeteiligung etc.) kriegen die Nicht-Gewerkschaftler dann gleich "freiwillig" das selbe. Natürlich dürfen diese aber auch nicht mit abstimmen und kriegen im Ernstfall auch kein Streikgeld.
LöschenDanke für die übersichtliche Darstellung. Für ein Unternehmen in so einer schwierigen Lage ist es gut, wenn eine Organisation den Überblick behält.
AntwortenLöschen