Freitag, 6. Mai 2016

ver.di Jugend setzt Zeichen gegen Rechts


„Gegen Intoleranz und Fremdenhass“

Mehr als 20 Aktive der ver.di Jugend Bayern haben in der vergangenen Woche an den Protesten gegen den Programmparteitag der AfD in Stuttgart teilgenommen. „Das ist ein erfreuliches Zeichen“, so Michael Frosch, Gewerkschaftssekretär für den Bereich Jugend bei ver.di Augsburg. „Wir haben gezeigt, dass junge Menschen eben nicht desinteressiert sind, sondern hin schauen und aktiv werden, wenn es darum geht sich gegen Intoleranz und Fremdenhass zu positionieren.“

Schon zum Neujahrsempfang der AfD im Augsburger Rathaus hatten sich die Jugendlichen aktiv gezeigt und im Saal durch T-Shirt-Botschaften auf sich aufmerksam gemacht. Unerträglich sei es, so Frosch, dass in einem Land mit unserer Geschichte eine Partei erfolgreich sein kann, die mit so plumpen Parolen gegen Ausländer und religiöse Minderheiten Angst und Hass schüren wolle. „Das dürfen wir nicht hinnehmen“, betonte Michael Frosch. Deshalb habe sich der Vorstand der ver.di Jugend Augsburg hierzu auch deutlich positioniert.

Der erfreulich hohen Teilnehmerzahl an den Protesten stehen für die Gewerkschaftsjugend Augsburg aber auch Schattenseiten gegenüber. „Das Vorgehen der Einsatzkräfte vor Ort war in unseren Augen vollständig unangemessen und von einem sehr hohen Aggressionspotenzial geprägt“, erklärt Cyrill Bommel, ebenfalls Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Augsburg: „Wir waren noch nicht ganz aus dem Bus ausgestiegen und wurden schon eingekesselt und für mehrere Stunden festgehalten“, berichtete Bommel. Er berichtet darüber hinaus von unverhältnismäßiger Gewaltanwendung durch die Polizeibeamten, Beleidigungen und Einschüchterungen. „Das ist für mich völlig unverständlich“, so Bommel. „Wir sind schließlich diejenigen, die für den Schutz der Demokratie und der Menschenrechte eintreten. Wieso hier gegen uns vorgegangen wird, kann ich nicht nachvollziehen. Hier wäre es meiner Meinung nach dringend nötig, deutliche Kritik zu äußern und den Einsatz intensiv zu reflektieren.“


Nichts desto trotz zeigen sich die beiden Gewerkschafter zuversichtlich für die Zukunft: „Unsere Mitglieder zeigen immer mehr, dass sie mit rechten Parteien nichts zu tun haben wollen. Wir haben bereits Zeichen gesendet – und werden das auch weiterhin tun!“, kündigt Michael Frosch an.

 Quelle Pressemitteilung ver.di 04.05.16


Weitere Berichte findet ihr:
Ein Gespräch mit Cyrill Bommel
Ver.di: Inhaftierung 3 Fotografen skandalös

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