Donnerstag, 23. November 2017

Der Hype um das Großraum-Büro – längst vorbei?


Das sogenannte Open-Space-Konzept scheint in den letzten Jahren zu einem feuchten Traum vieler Unternehmen geworden zu sein. Angeblich kostengünstig und zugleich mit den Attributen flexibel, dynamisch, transparent und kreativ versehen.

Doch wie sieht die Wirklichkeit aus. Ist es tatsächlich optimal, was adidas, Unilever oder Axel Springer in ihren ultra-modernen Firmengebäuden praktizieren?

Woher kommt der Hype?


Der Hype um das Großraumbüro ist aus dem angloamerikanischen Raum zu uns herüber geschwappt und wurde durch Start-up-Unternehmen weiter befeuert. Doch nicht in jeder Firma muss tagtäglich das innovativste Produkt des nächsten Jahrzehnts neu erfunden werden.Vielmehr sind die Mitarbeiter froh, wenn sie konzentriert und in Ruhe ihre Arbeit erledigen können. Und das funktioniert in Großraumbüros wesentlich schlechter, als in kleineren Büro-Einheiten.

Foto von mattbuck.Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.

Mittlerweile mehren sich kritische Stimmen zu dem Open-Space-Konzept. Und sollte Weltbild sich in absehbarer Zeit tatsächlich nach einem Bürogebäude umschauen, in dem wieder alle Abteilungen Platz finden, dann kommt das Thema Großraumbüro mit Sicherheit wieder auf die Tagesordnung.

Bei Weltbild könnte man schon ganze Bücherbände füllen mit Gesprächen von Mitarbeitern, die sich über die Situation im Großraumbüro beklagen. Das stimmt ziemlich genau mit dem überein, was diverse Studien und Umfragen ergeben haben, die man unter www.facility-management.de nachlesen kann:

Mehr Lärm durch Gespräche und Telefonate, höherer Stressfaktor, stärkere Ablenkung, negative Einflüsse auf Psyche und Gesundheit (insbesondere bei Erkältungserscheinungen), Probleme mit Licht und Klimatisierung etc.

Ein Beitrag im Manager Magazin vom 13.04.2016 trägt den Titel: 
Warum moderne Großraumbüros der Horror sind.

Auch hier kommt man zu dem Schluss, das die vermeintlichen Vorteile der Großfläche schnell dahin schmelzen durch offenkundige Geräuschbelästigung, die permanente Ablenkung im Sichtbereich und Diskussionen wie "Fenster auf - Fenster zu" oder "Raumtemperatur runter - Raumtemperatur rauf".

Erstaunlich auch das Fazit im Facility Management-Beitrag: Die oft genannte Kostenersparnis von Open-Space-Büros wird angezweifelt, weil viel höhere Kosten für technisch aufwendige Klimatisierungen anfallen. Außerdem ist und bleibt das größte Manko: Die Mitarbeiter werden im Vorfeld meist nicht gefragt, welche Büroform sie bevorzugen. Und das sorgt im Nachhinein für umso mehr Diskussionsstoff! Davon kann man auch bei Weltbild täglich ein Lied singen.

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