Mittwoch, 15. April 2015
Proteste gegen Walter Droege vor dem Arbeitsgericht
"Wir haben genug geblutet – Schluss jetzt!" Heute vormittag begleiteten rund 60 MitarbeiterInnen von WELTBILD und ALSO den Prozess vor dem Augsburger Arbeitsgericht mit Protesten. Die KollegInnen sind stinksauer auf Investor Walter Droege. "Wir sind von vorne bis hinten belogen worden", sagt eine Kollegin. "Unglaublich, dass sowas in Deutschland nicht bestraft wird."
Die Arbeitgeber-Anwälte wollten vor Gericht Verhandlungen über weitere Massenentlassungen in einer sogenannten Einigungsstelle erzwingen. Der Betriebsrat stellt sich quer und verweist auf die Verträge, die im Zuge des Droege-Einstiegs bei WELTBILD geschlossen wurden. Demnach sind vor weiteren Entlassungen arbeitsmarktpolitische Mittel wie z. B. Kurzarbeit zu prüfen.
Außerdem weicht Droege in entscheidenden Punkten vom Konzept "Weltbild 2.0" ab, das Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz gemeinsam mit der Belegschaftsvertretung und der Unternehmensberatung Roland Berger für die Sanierung von WELTBILD erarbeitet hatte.
Weitere 300 sollen gehen
Aus Sicht der ArbeitnehmerInnen ist die aktuelle Krise "hausgemacht" und dient nur als Vorwand für weitere Massenentlassungen. Mehr dazu in einem Bericht aus der BR-Zeitung "Picker" weiter unten.
Im Zuge der WELTBILD-Insolvenz zu Beginn letzten Jahres haben bereits über 1.200 Menschen in Augsburg ihre Arbeitsplätze verloren. Wenn es nach Walter Droege geht, sollten von den verbleibenden 900 MitarbeiterInnen nochmals 300 gehen.
Ein Urteil des Augsburger Arbeitsgerichts wird für kommenden Mittwoch erwartet. Die Geschäftsführung zog es übrigens vor, dem Termin fernzubleiben.
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Tja ist leider so.
AntwortenLöschenWenn es keine Erscheinungsplicht gibt verstecken sich halt solche Herschaften hinter Ihren Anwälten.
Armes Deutschland
Der ganz normale Wahnsinn.
AntwortenLöschenIch bin schon in Ärztlicher behandlung.
Wegen den ewigen hin und her.
Da bist du nicht der Einzige. Als mich mein Arzt fragte wo ich arbeite und ich sagte "Weltbild", sagte er das auch zu mir. Er hat wohl mehrere Weltbild-Patienten die Probleme haben. Neurasthenie heisst mein Problem.
LöschenNeurasthenie gehörte im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu den Modekrankheiten einer gehobenen Gesellschaftsschicht.
LöschenDu bist in ärztlicher Behandlung wegen "dem ewigen hin und her" ?
Löschenund wenn das ewige hin und her aufhört , du arbeitslos bist und 60% von deinem Einkommen kriegst wovon auch noch steuern abgezogen werden , was machst du dann ? Hast
Geldsorgen und Zukunftsängste obendrauf.. .. .Aber es gibt ja noch den BR und Verdi, die werden dann schon kämpfen um TG und Abfindung. . . Ich kann das Gejammere derer, die noch einen festen Job bei WB haben, ihr gewohntes Geld bekommen echt nicht mehr hören, empfinde es uns ehemaligen gegenüber echt fies...Ich weiß ganz sicher, daß nicht nur ich mit dir tauschen würde trotz dem "ewigen hin und her..." Was glaubst du wie es denen geht , die keine Zukunft mehr haben, die wegen des Alters oder warum auch sonst keinen Job mehr finden, denen ALG 1 nicht reicht, in 2 Jahren Hartz IV in Aussicht ???? Während du dein Urlaubs- und/oder Weihnachsgeld zählst ! Schalt mal dein Hirn ein !!
War doch klar, dass die feigen Herren sich nicht blicken lassen, tolle Aktion.
AntwortenLöschenSehr schade, dass weder Herr Sikko Böhm noch Herr Patrick Hofmann den Mut hatten, vor Gericht zu erscheinen. Ich will nicht behaupten, dass das feige ist. Möglicherweise haben sie Wichtigeres zu tun. Dass diese Art mit MitarbeiterInnen umzugehen, nur Ausdruck der viel größeren Psychofolter ist, die bei ALSO und Weltbild Retail gerade angewendet wird, um Leute zum freiwilligen Kündigen zu bringen, liegt immer mehr auf der Hand. Wie schon oben im Artikel geschrieben: Dass so eine Betriebsführung nicht bestraft wird, ist schlimm, aber verständlich, denn unsere Gesetzgebung ist in der Hand der Milliardärslobby. Siehe nur Erbschaftsrecht: Je mehr du hast, desto weniger Erbschaftssteuer zahlst du. Nur die abhängig Beschäftigten ("Zahlsklaven Merkels") kommen nicht aus. So auch hier: Lasst alle Hoffnung fahren, dass das arbeitgeberfreundliche CSU-geführte Arbeitsgericht in Augsburg euch Recht gibt.
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